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Artikel aus dem Rottaler Anzeiger vom 20.11.2013:

Unter heftigen Geburtswehen hat die Hickerstaller Feuerwehr in der Wurmannsquicker Nachbarwehr ihren Paten für die Feier des 75-jährigen Vereinsbestehens im Juni nächsten Jahres gefunden. Mit Mann und Maus rückte die Hickerstaller in Wurmannsquick an, um ihrer Bitte den nötigen Nachdruck zu verschaffen. Die Wehren trafen sich im Saal des Gasthauses Lohmer, der für die Hickerstaller zur Folterkammer werden sollte.

Nach dem Abendessen wurden die Bittsteller vom Wurmannsquicker Vorstand Josef Frankenberger mit einem hintergründigen Gedicht begrüßt: "Einige haben se scho g’fragt, vom Patenbitten had a gar nix g’sagt, mit Freibier, Schnaps und Kuchenspenden kann man vieles noch zum Guten wenden. Und oans, des kann i garantier’n, d’Hickerstaller müss’n heid no gnian". Zur Milderung der Pein führten der Schirmherr und die Festdamen eine Bittmesse auf, bei der der Schirmherr als Pfarrer verkleidet entsprechende "Fürbitten" vorlesen ließ.

Die Sonderanfertigungen der beiden Leitern, die als Kniescheit dienten, brachte die Jugendfeuerwehr Wurmannsquick mit Sirenengeheul auf die Bühne. Die beiden Wurmannsquicker Kommandanten, Werner Clement und Thomas Heubelhuber, baten die Hickerstaller Kollegen Georg Thurmeier und Thomas Lohr auf die Bühne sowie die Vorstände Johann Empl und Walter Marchner. Nicht fehlen durften Kassier Hermann Dorfner, Festmutter Maria Lohr, Trauermutter Andrea Maier und Schirmherr Ludwig Watzinger. Die Bitte, als Patenverein zu fungieren, wurde mit dem Zugeständnis unterstrichen, Freibier zu spendieren. So wurde ein leeres Fass Bier in den Saal getragen, um es mit Wasser zu füllen. Dies sei zu wenig, beschied Vorstand Frankenberger, zur Buße mussten die Bittsteller "trockenen Kekse" essen, die mit Schnaps hinunter gespült wurden, wobei die Festdamen fleißig die Kekse an die Besucher verteilten und der Schirmherr sie im Schirm verschwinden ließ.

Das konnte Wurmannsquick nicht erweichen und so rückte man mit richtigen Fässern des kostbaren "Freibiers" an und stellte es zum Ausschank bereit. Die Hoffnung, damit das Ziel schon erreicht zu haben, wurde schnell gedämpft: Die Vorstände und Kommandanten sowie der Schirmherr des Feuerwehrfestes mussten schon noch zum Scheitelknien antreten. Lediglich für den Schirmherrn und die Festdamen wurde eine Ausnahme gemacht und sie bekamen ein Pölsterchen zum Unterlegen. Nach weiteren Zusagen erklärten sich die Wurmannsquicker bereit, die ehrenvolle Aufgabe des Patenvereins zu übernehmen. Erleichtert nahmen alle die Zusage zur Kenntnis und mit Blumen für die Festdamen und gegenseitigen Geschenken zur Erinnerung ging man zum gemütlichen Teil über.

Nach Kaffee und Kuchen führten Mitglieder der Theaterfreunde den Sketch "Das große Fest" auf, in dem der Hickerstaller Kommandant am Fest-Sonntag frühmorgens beim "Griabe z’Vorleiten" seine Probleme hatte. Zum geselligen Beisammensein spielte der Musiker "Der Holzlandrebell" auf.

Viel Spaß beim Patenbitten hatten auch Pfarrer Michael Bichler, von der Feuerwehr Wurmannsquick die Ehrenvorstände Sepp Ecker und Hans Brandl sowie die Ehrenkommandanten Anton Stahlhofer und Lorenz Reff, von der Feuerwehr Hickerstall Ehrenvorstand Josef Wiesmeier und Ehrenkommandant Martin Schleindlsberger.

Auch die ehemaligen Festdamen von 1989 – Fahnenmutter Maria Kolbeck, Trauermutter Erna Wiesmeier, Festbraut Edith Sextl, Fahnenbraut Irmgard Wimmer, Patenbraut von Hickerstall Margit Thurmeier und Patenbraut Wurmannsquick Monika Leitl– sowie im Jahr 2000 – Fahnenmutter Christine Eckbauer, Trauermutter Gerlinde Rothmayer, Festbraut Silke Bachl, Patenbraut Hickerstall Regina Reiterer-Grötzinger und Patenbraut Wurmannsquick Stephanie Aigner – wohnten dem Patenbitten bei.


Impressionen des Patenbittens finden Sie durch anklicken des unten aufgeführten Gruppenfotos: